Freitag, 16. April 2010

Darf man als Wahrsager/in lügen?


Beim Lesen der Überschrift wird sich bei dem Einen oder Anderen sofort innerlicher Protest rühren. Ein Wahrsager hat sich schließlich die Wahrheit auf seine Fahnen geschrieben. Stimmt.
Wir erlernen das Handwerk des Kartenlegens, um anhand derer Bedeutung und in ihren Kombinationen wahre Aussagen treffen zu können über Lebenslagen, Probleme usw.


Während meiner langjährigen Tätigkeit sind mir immer wieder Menschen begegnet, die, als sie mitbekamen, womit ich mich beschäftige, meinten: "Das will ich lieber nicht wissen, was mich da erwartet. Ich lass mich lieber überraschen. Und falls es etwas Negatives ist, da könnte ich ja nicht mehr ruhig schlafen..."

Falls auch Sie, lieber Leser, einer solchen Meinung sind, lassen Sie mich darauf kurz etwas näher eingehen.

Grundsätzlich kommt ein Ratsuchender ja zu mir zum Kartenlegen, weil er von mir Hinweise erwartet, wie es in puncto bestimmter Probleme, ob geschäftlich oder privat, nun weiter geht oder weil er bestimmte Entscheidungen fällen muß, wo er sich nicht sicher ist, wie er sich entscheiden soll.
Manch Einer ist auch total verzweifelt, weil irgendwie gar nichts mehr geht. Dieser Mensch sucht einen Ausweg.

Mithilfe meines Kartendecks, ich benutze die Lenormandkarten "blaue Eule", bin ich in der Lage, auch tatsächlich sehr genaue Aussagen treffen zu können, die Hintergründe beleuchten, den Ausgang einer Angelegenheit zeigen, ja, auch Entscheidungshilfe bieten.

Das erstreckt sich über Fragen zur Gesundheit, zu Finanzen, Job, Familie und natürlich auch die Partnerbeziehungen.

Und je genauer die Fragestellung an die Karten, umso genauer fällt die Antwort aus.

Eines Tages, es war ein Freitagabend, kam Jemand aus Süddeutschland zur mir in die Beratung. Ich schaute in das Kartendeck und ich glaube, ich wurde sogar ein wenig blaß. Da las ich etwas von einem drohenden Autounfall wegen geplatzter Reifen. Es stand dort nicht als unveränderliches Schicksal, aber es wurde davor gewarnt.

Nun mußte der gute Mann jedoch noch am selben Wochenende zurück nach Süddeutschland und wie ich wußte, fuhr er generell etwas rasant.

Ich sagte ihm, er möge so schnell wie es ginge, seine Reifen wechseln, die drohen, unterwegs zu platzen. Er nahm das auch sehr ernst, ein Reifenwechsel vor der Rückfahrt war jedoch aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Er informierte mich davon und ich meinte, dann fahre aber bitte gaaanz sinnig und vorsichtig und als erstes suche eine Reifenwerkstatt auf.
Dies versprach er mir.

Gesagt, getan. Ich hatte ihm noch einen besonderen Schutz mit auf den Weg gegeben. Er kam auch heil an seinem Bestimmungsort wieder an, fuhr auch sofort zur Werkstatt. Der Meister dort schaute ihn an, schüttelte den Kopf und meinte, es würde an ein Wunder grenzen, daß er damit überhaupt heil angekommen sei. Die Reifen wurden sofort ausgewechselt.

Was wäre gewesen, wenn er mich nicht zuvor konsultiert hätte? Vielleicht wäre ja auch so alles gut gegangen, möglicherweise aber auch nicht bei seinem Fahrstil.
Meinen Sie jetzt immer noch, es wäre besser, sich überraschen zu lassen?

Und nun komme ich zu den Gesundheitsfragen oder auch den möglichen Todesfällen, die ja auch im Kartenblatt abzulesen sind.

Alle Organe haben eine entsprechende Zuordnung zu einzelnen Karten. Anhand der Lage der Karten kann ich recht treffsicher sagen, wo die Problembereiche gesundheitlich liegen.
Droht eine schwere Krankheit oder gar ein Todesfall, dann benenne ich das auch, aber ich "verpacke" das dann. Schließlich bin ich keine Ärztin. Ich weise darauf hin, Dieses oder Jenes doch bitte mal beim Arzt abklären zu lassen, zur Kontrolle halt. Aber Todesfälle, die mag ich nicht benennen.

Warum sollte ich denn Jemanden, der zu mir kommt, um Rat und Hilfe zu erfahren, mit drastischen Aussagen verängstigen? Damit habe ich dann ganz gewiß nicht geholfen, im Gegenteil, dieser Jemand geht dann völlig verstört aus der Kartensitzung und es geht ihm danach schlechter als vorher, ja womöglich noch schlimmer.

Darum sage ich: Ja, es ist zulässig, auch mal etwas zu verschweigen oder abgeschwächt anzudeuten. Wir haben mit unserer Kartenlesekunst eine Verantwortung gegenüber dem Menschen, der uns konsultiert.


Nicht umsonst heißt es, man könne Jemanden auch mit der Wahrheit erschlagen.
Dennoch: es ist zehnmal besser, in bestimmten Situationen vorgewarnt zu sein, denn dann kann man man im Vorfeld reagieren, Gefahren abwenden, einer Krankheit bewußt gegensteuern durch Vorsorge und/oder Umstellung in den Lebensgewohnheiten.

Sicher, nicht alle Ereignisse in unserem Leben können wir durch unser aktives Handeln abwenden. Man nennt das das unabänderliche Schicksal. Aber auch das Schicksal hat in unserem Leben eine Funktion, wenngleich wir es auch oftmals nicht sofort verstehen.

Aber trotzdem haben wir durch unser aktives Handeln einen gewaltigen Aktionsspielraum. Den sollen wir nutzen. Das, was wir heute tun oder auch nicht, das beeinflußt zu 80 Prozent unser Morgen, unsere Zukunft. Aber es ist gut zu wissen, WAS und WIE wir etwas tun können...

In diesem Sinne. Ich stehe Ihnen für Ihre Fragen zur Verfügung. Hier entlang

Herzlichst

Gül

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